FinTechs
Die richtige Vermögensschadenhaftpflicht für FinTechs gestalten
Betriebliche Risiken für FinTechs verstehen und richtig absichern
FinTechs agieren in einem zunehmend von Rechtsstreitigkeiten geprägten, stark regulierten und stark kontrolliertem Umfeld, das sie zahlreichen Vermögensschadenrisiken aussetzt. Neben klassischen Tech-Risiken bestehen viele Risiken im Zusammenhang mit der originären Tätigkeit, sei dies Zahlungsabwicklung, dem Management privater Finanzen oder Versicherungen bis hin zu Unternehmen, die Software für Finanzdienstleister entwickeln. Mit vielen dieser Teilbereiche gehen besondere Haftungsrisiken oder gar Pflichtversicherungen einher, die mit dem bestehenden Haftpflicht-Versicherungsprogramm in Einklang gebracht werden müssen.
Umfassendes Risikomanagement ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg. Innovative FinTechs stehen vor einzigartigen Herausforderungen, die eine maßgeschneiderte Absicherung erfordern.
Was ist eine Vermögensschadenhaftpflicht (E&O)?
Es gibt verschiedene Arten der Vermögensschadenhaftpflicht-Versicherung (Errors and Ommissions – E&O). Im Kern vereint alle, dass im Gegensatz zur klassischen Betriebshaftpflichtversicherung reine Vermögensschäden versichert werden. Dazu gehören bspw. Betriebsunterbrechungen Ihrer Kunden, finanzielle Verluste durch Fehler Ihrer Software oder Dienstleistung und viele weitere Folgen von Fehlern Ihrer Technologieprodukte oder -Dienstleistungen.
Tech E&O vs. Financial Services E&O
Ein Kerninstrument des Risikomanagements von Dienstleistungsunternehmen ist die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Besonders relevant ist diese Deckung aber für Tech- oder FinTech-Unternehmen. Diese sind einem erhöhten Risiko von Fehlern bei der Bereitstellung ihrer Dienstleistungen, Software oder Plattformen ausgesetzt. Hinzu kommen sich dauernd ändernde Vorschriften im Finanz- und Technologiebereich (AI-Act, neue Produkthaftungsrichtlinie der EU, DORA, NIS2, uvm.), die zu unvorhergesehenen Herausforderungen führen können – vor allem, wenn ein FinTech nicht nur Technologielösungen anbietet, sondern auch Finanzdienstleistungen wie Bankgeschäfte, Kreditvergabe oder Personal Finance.
SCHADENBEISPIEL:
Ihre Technologieplattform funktioniert nicht wie beabsichtigt und es kommt zu Ausfällen, Sicherheitsverletzungen, Softwarepannen oder Serviceausfällen.
Es ist wichtig, herauszufinden, was diese Probleme verursacht hat, aber es ist auch wichtig, die Auswirkungen zu bestimmen – insbesondere auf Kunden. Bei Tech-Unternehmen könnte es sich um die mangelhafte Erfüllung des Service-Level-Agreements handeln, was zu Streitigkeiten führt. Bei FinTechs könnte die Auswirkung darin bestehen, dass die Kunden nicht mehr in der Lage sind, ihr Geld abzurufen oder umgehend einen Kredit aufzunehmen, was zu einem Streit mit dem Kunden führt, der sich auf sie verlassen hat.
Auch wenn die Ursache des Schadens die gleiche sein mag, kann der Schaden selbst unterschiedliche Versicherungen triggern. Das Schadenpotenzial ist damit wichtig bei der Entscheidung, welche E&O-Versicherung Ihr Unternehmen benötigt. Es gibt viele verschiedene Arten von E&O-Versicherungen für Unternehmen, abhängig von den Dienstleistungen, die sie anbieten, und den Arten von Schäden, die sie versichern möchten. Für FinTechs gibt es zwei Hauptoptionen: die Technologie-E&O-Versicherung (Tech-E&O) und die Finanzdienstleistungs-E&O-Versicherung (Financial Services E&O).
Tech E&O-Versicherung: Versicherungsschutz für finanzielle Verluste, die dadurch entstehen, dass das Produkt nicht wie beabsichtigt funktioniert, oder die durch Fehler oder Unterlassungen bei der Erbringung von Dienstleistungen verursacht werden. Die Deckung hilft Ihnen, wenn Kunden Schäden geltend machen, wenn das Technologieprodukt oder die Dienstleistung nicht wie vorgesehen funktioniert. Ein Unternehmen, das Softwarelösungen für Kreditgeber anbietet, um ihnen die Arbeit zu erleichtern, könnte eine Tech-E&O-Versicherung abschließen. Diese Versicherung wird jedoch Ausschlüsse im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen enthalten und keine Deckung für die Verteidigung gegen gesetzliche Vorschriften bieten.
Financial Services E&O: An dieser Stelle können E&O-Policen für Finanzdienstleistungen ins Spiel kommen. Diese Arten von Policen sind für Unternehmen geeignet, die echte Finanzdienstleistungen erbringen, bei denen Ansprüche wegen Fahrlässigkeit, Pflichtverletzung, Missmanagement, falscher Angaben und nicht offengelegter Anlagestrategien, Gebührenstreitigkeiten und verspäteter Einreichung von Unterlagen geltend gemacht werden könnten. Und, was noch wichtiger ist, diese Policen können eine Deckung für behördliche/administrative Verfahren oder Untersuchungen beinhalten. Beispiele für diese Policen sind:
- Financial Insitutions E&O (Banken)
- E&O für Venture Capital Fonds oder Private Equity Fonds
- E&O für Finanzanlagenberater
KEY TAKEAWAYS
➜ Die E&O ist das wichtigste Instrument zur Absicherung von FinTechs
➜ Der Versicherungsschutz muss an die spezifischen Risiken des Unternehmens angepasst werden
➜ Eine Kombination aus Tech E&O und Financial Services E&O kann sinnvoll sein
➜ Identifizieren Sie, wie die Fehler Ihres Produkts sich auf Ihre Kunden auswirken können, um die richtige Haftpflichtversicherung auszuwählen
Maßgeschneiderte E&O für Ihr FinTech
Die richtige E&O-Versicherung bietet finanziellen Schutz bei kostspieligen Kundenklagen, einschließlich der Anwalts- und Gerichtskosten für die Verteidigung und den Vergleich. Sie kann Ihren Kunden aber auch Aufsichtsbehörden Sicherheit geben oder sogar von diesen verlangt werden. Für FinTechs in der Wachstumsphase kann sie die Kriegskasse sein, die benötigt wird, um die Verteidigungskosten für Untersuchungen und Verfahren zu finanzieren, die von staatlichen Aufsichtsbehörden oder Einrichtungen zur Durchsetzung des Verbraucherschutzes wie der BaFin eingeleitet werden.
Wenn zwei Versicherungen bestehen, muss außerdem sichergestellt sein, welche im Schadenfall zuständig ist, damit sich der Versicherer nicht darauf berufen kann, dass der andere Versicherer zuständig sei. Das lösen wir durch die Gestaltung der Subsidiaritätsklauseln für Sie.
FinTechs sollten eine E&O-Deckung abschließen (und werden dazu höchstwahrscheinlich auch verpflichtet sein). Dies ist allerdings keine Allzwecklösung. Die Bestimmung der richtigen E&O-Deckung erfordert einen differenzierten Ansatz, da verschiedene Policen unterschiedlichen Schutz bieten. Arbeiten Sie mit einem Makler zusammen, der Sie bei der Bewertung Ihrer Risiken und der Ermittlung des erforderlichen Versicherungsschutzes unterstützen kann.
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